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Erstes Schnitzen mit Kindern

Wir waren gerade im Herbsturlaub im Sauerland und dabei haben Madita (5 Jahre) und Michel (3 Jahre) auch zum ersten Mal geschnitzt. Schnitzen ist eine wunderbar kreative Beschäftigung, die wohl den meisten Kindern Spaß macht. Aber ab wann können Kinder eigentlich schnitzen lernen, was braucht man und worauf muss man dabei achten? Dazu hatte ich einiges recherchiert und mich vorab informiert. Was ich so herausgefunden habe und worauf wir beim Schnitzen mit unseren Kindern achten, habe ich euch in diesem Beitrag einmal zusammengetragen.

Ab wann können Kinder schnitzen lernen?

Oft las ich, dass Kinder ab etwa 5 Jahren schnitzen lernen können, es gibt sogar Hersteller, die Kindermesser für Dreijährige anbieten. Ich bin der Meinung, ‘das eine richtige Alter’ zum Erlernen und Ausprobieren von neuen Dingen gibt es nicht. Es kommt vielmehr auf die Fähigkeiten des Kindes selbst und sein Interesse an einer neuen Tätigkeit an, ganz unabhängig von seinem Alter. Klar ist, dass die Grundvorraussetzung zum Schnitzen ein sicherer Umgang mit einem Messer ist. Montessori-Kinder werden meist schon früh in alltägliche Küchenarbeiten, und dazu zählt auch das Schneiden von z.B. Obst und Gemüse, eingebunden. Dadurch könnte es sein, dass sie schon früher sicher mit einem Messer umgehen können als Kinder, die noch nicht so häufig selbständig mit einem Messer arbeiten. Das muss aber nicht sein, genauso kann es Kinder geben, die schon von kleinauf mit der Mama oder dem Papa handwerklich aktiv sind und dann auch schon sehr früh sicher mit einem Messer umgehen können. Das ist so individuell, dass es hier eigentlich keine Altersangaben geben, sondern man sich ausschließlich nach den Fähigkeiten des jeweiligen Kindes richten kann.

Die Ausrüstung zum Schnitzen mit Kindern
  • es gibt verschiedene Sorten von Kinder-Messern zum Schnitzen:

  1. Schnitzmesser mit abgerundeter Spitze* und arretierbarer Klinge, so dass diese beim Schnitzen nicht einklappen kann

  2. Kindermesser mit feststehender Klinge*, die nicht einklappbar ist

  3. Kinder-Multitools*, kleine Taschenmesser, in denen neben einem Messer auch noch andere Elemente wie Säge, Schere oder Dosenöffner einklappbar integriert sind

  • empfohlen wird für das erste Schnitzen meist das Schnitzmesser mit der abgerundeten Klinge, auch wir haben uns für so ein Messer entschieden. Unseres ist von Opinel*

  • wer möchte, kann für den Anfang auch auf Schnitzschutz-Handschuhe* zurückgreifen, dabei haben die Kinder aber deutlich weniger Gefühl beim Schnitzen und so fehlt gerade hier die wichtige und schöne haptische Erfahrung im Umgang mit dem Holz selbst. Außerdem lernen die Kinder hier auch nicht so gut, dass gerade der sorgsame Umgang mit Messern wichtig ist, um Verletzungen zu vermeiden

Was zu beachten ist
  • der respektvolle Umgang mit dem Werkzeug Messer steht im Vordergrund und wird von uns als Erwachsene vorgelebt

  • mit dem offenen Messer wird nicht herumgelaufen, nicht im Spiel wild damit gestikuliert oder gar auf etwas eingestochen wie Erde oder einen morschen Ast

  • es wird niemals in lebende Bäume geschnitzt

  • Kinder schnitzen nur unter Aufsicht

  • es wird im Sitzen geschnitzt

  • wenn mehrere Kinder gleichzeitig schnitzen: ausreichend Abstand zueinander lassen, damit keine gegenseitige Verletzungsgefahr besteht

  • es wird immer vom Körper weggeschnitzt

  • die Klinge des Messers muss scharf sein, bei stumpfen Messern wird mehr Druck beim Schnitzen ausgeübt, die Verletzungsgefahr durch Abrutschen ist dabei dann größer

  • nach dem Schnitzen wird das Messer gemeinsam gereinigt, geschlossen und an seinen festen Platz zurückgelegt

Unser erstes Schnitzen

  • beim ersten Schnitzen ging es bei uns vor allem um das Lösen der Rinde von gesammelten Ästen und Stöckern

  • mein Mann hat den Minis das Schnitzen zunächst mit langsamen Bewegungen demonstriert und sie schauten dabei zu

  • dabei hat er weniger erzählt, sondern die Aufmerksamkeit der Kinder auf die Bewegungen und das Schnitzen selbst gelenkt

  • dann nahm er jedes Kind nacheinander auf den Schoß und zeigte ihm die Handbewegung und den passenden Winkel beim Schnitzen

  • anschließend probierten die Minis dann selbst aus

  • wir sprachen über den Umgang mit dem Naturmaterial Holz und die haptischen Erfahrungen, die wir bei seiner Bearbeitung machen können: wie unterschiedliche fühlt sich das Holz an, vorher rau und hinterher glatt!

Was uns wichtig ist
  • Schnitzen ist kein Wettkampf, es geht nicht darum schneller als der andere zu sein, jeder hat sein eigenes Tempo

  • wir als Erwachsene beobachten und geben Hilfestellung nur wenn nötig und lenken nur ein, wenn Verletzungsgefahr besteht, ansonsten achten wir darauf, die Konzentration der Kinder nicht zu stören

  • genau wie bei Kunstwerken auch, wird das Schnitzergebnis unserer Kinder von uns nicht bewertet, es geht hier um den Prozess, nicht um das Ergebnis

Alles Liebe,

eure Lena 

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